Der Welt durften wir entnehmen, dass der Hamburger Hafen mit 250 Mio. Euro in diesem Jahr auf Hochglanz gebracht werden soll. Als Grund für das Aufpolieren des Hafens wird von HPA-Geschäftsführer Herrn Jens Meier angeführt, dass in Hamburg vom 1. bis zum 5. Juni 2015 die 29. IAPH Welthafenkonferenz 2015 stattfinden soll. Die HPA als Gastgeber will den Fokus der Konferenz auf ihr Konzept des „smartPORT“ setzen.
Wenn Hamburg schon so viel Geld für die Austragung dieser Konferenz ausgibt, ist es doch interessant, was sich hinter der IAPH, der International Association of Ports and Harbors verbirgt. Wer hinter dieser Organisation eine bekannte, ehrfurcht einflößende Nicht-Regierungsorganisation (NGO) erwartet, die in der Vergangenheit durch wegweisende Beschlüsse in Erscheinung getreten ist, wird enttäuscht sein. In der deutschsprachigen Wikipedia ist kein Eintrag ist zu finden. In der Englischsprachigen gibts einen dünnen Dreizeiler.
Die IAPH bezeichnet sich selbst als globale Interessenvertretung der Seehäfen und gibt an, dabei regierungsunabhängig und gemeinnützig handeln zu wollen. Sie gibt an, in einigen internationalen Gremien, u.a. bei der IMO, ILO und der UNCTAD einen NGO-Beraterstatus zu haben. Aber auch auf deren Internetseiten ist nahezu nichts über die IAPH zu finden. Über den Sinn des ESI (Environmental Ship Index), einer “Klima-Initiative” der IAPH, hatten wir zu den Hafengeldern der HPA bereits berichtet.
IAPH-Mitglieder sind öffentliche und private Hafenbetreiber. Als assoziierte Mitglieder werden Unternehmen der Hafenwirtschaft bezeichnet. Deutsche Mitglieder sind die HPA, bremenports, JadeWeserPort und die Schramm-Gruppe für Brunsbüttel. Es gibt lediglich zwei assoziierte deutsche Mitglieder. Die IAPH wurde auf Initiative der “Japan Port and Harbor Association” 1955 in Los Angeles von 38 Häfen aus 14 Ländern gegründet und hat ihren Sitz in Tokio. So ist nicht verwunderlich, dass die Mehrheit der IAPH-Mitglieder ihren Sitz in Japan hat. Mittlerweile sollen 200 Häfen aus 90 Nationen Mitglied des Verbandes sein, die rund 60 % des gesamten Seehandels und über 85 % des weltweiten Containerumschlags abwickeln.
So verbleibt die Frage, warum für eine internationale Organisation, die nicht öffentlich in Erscheinung tritt und somit den Menschen dieser Welt nichts mitzuteilen hat, in Hamburg ein derartiger Hype betrieben wird. Das Ticket für den Konferenzbesuch kostet 2.745 US-$. Die Tagesordnung finden Sie hier.
PS: Auf der IAPH-Internetseite sind interessante Hafenstatistiken zu finden.