Kompliment für den Marketing-Gag des “HHLA-Hafengoldes” – Bienenhonig vom HHLA-Terminal CTA, wo, außer einem Usambara-Veilchen im Verwaltungstrakt und wenig Rost am Geländezaun nichts blüht ! Eine wirklich nette Idee mit einem spannenden Hintergrund. “Die Reinheit des „HHLA Hafengold“ hat ein renommiertes, auf Lebensmittelanalysen spezialisiertes Institut durch umfangreiche Untersuchungen bestätigt. Die Bienen finden also auch in einem modernen Hafen mit hocheffizienten Terminals ein passendes und nahrungsreiches Biotop.” schrieb die HHLA in ihrer Pressemitteilung kurz vor Weihnachten 2015.
An der Reinheit des Honigs von Imker Stephan Iblher haben wir keinen Zweifel. Bienen bilden wundersame und wunderbare Völker. “Wer sich auch schon immer mal gefragt hat, ob zwischen Häusern, Autos und im Smog gesammelter Honig nicht irgendwie ungesund sein muss, kann aufatmen: Stadthonig ist, zumindest laut einer Untersuchung des Imkervereins Altona, genauso gesund wie Landhonig. … Weil Bienen vor allem frisch aufgeblühte Blüten anfliegen, können sich in der kurzen Zeit kaum Schadstoffe ansammeln. Sollte das doch passieren, reichern sich die oft fettlöslischen Schadstoffe eher im Wachs der Waben an als im Honig. Außerdem kommen Bienen in der Stadt nicht in Kontakt mit Pestiziden, wie das oft in ländlichen Regionen der Fall ist. In der Stadt gibt es viel mehr Pflanzenarten mit verschiedenen Blühzeiten, wodurch die Bienen erstens durchgehend und länger im Jahr Nahrung finden und zweitens gesünder sind.” können wir lesen. Dass diese Reinheit des HHLA-Hafengoldes nun auf die Blütenpracht und -vielfalt des asphaltierten HHLA-CTA-Terminal-Flächen und Kaikante zurückzuführen sein soll, glauben wir dann doch nicht.
Südlich vom CTA schmiegt sich aber das “Löffelgrundstück” (sie erkennen es gleich an der Form) mit dem Moorburger Berg an den Stadtteil Moorburg um die Straße “Moorburger Elbdeich” an. Es hat sich zu einem “Biotop” wohl auch für Bienen entwickelt – im Frühling blühen die Obstbäume atemberaubend und im Sommer quarken die Frösche ohrenbetörend. Auf dem Löffelgrundstück floss früher die “Alte Süderelbe”, die beim jetzigen Kühlwasserauslass des Kraftwerks Moorburg in die Süderelbe mündete. Westlich von Moorburg verlief die Alte Süderelbe unter der auf Stelzen verlaufenden Autobahn A7. Letzte Fragmente sind entlang des Waldes “Vollhöfner Weiden”, einem weiteren Biotop, zu finden. All diese “Biotope” sind Flächen des Hafenerweiterungsgebietes und sollen nach den Planungen von HPA und Senat für Verkehrs-, Deponie- und Logistikflächen möglichst schnell bebaut werden. So ist zu erwarten, dass die im Hafenblatt-Artikel benannten 50 Gläser HHLA-Hafengold mit einem “Sweet Taste of the Port of Hamburg” bei Beginn der Bauarbeiten eine wahre Rarität sein werden.