1. Kattwykbrücke
NDR 90,3 meldet, dass der Aufsichtsrat der HPA den Bau der neuen Kattwykbrücke heute überraschen genehmigt hat. Der Baubeginn für das über 200 Mio. Euro teure Bauvorhaben war bislang aufgrund ungeklärter Finanzierung auf das Jahr 2021 verschoben worden. Jetzt soll der Neubau bereits in einigen Wochen beginnen. Gegenüber den bisher bekannten Planungen sind laut NDR 90,3 die Kosten lediglich um 3 Mio. Euro auf 208 Mio. Euro gestiegen.
Der Druck der Spediteure muss hier gewirkt haben. Die Bild-Zeitung berichtet parallel, dass “die Verkehrssituation in der Metropolregion Hamburg … nach Ansicht des Speditionsgewerbes chaotische und teils unhaltbare Zustände erreicht.” Allerdings wird in dem Artikel von der Hafenquerspange berichtet.
2. Governance bei Hapag-Lloyd? – Nichts für den Senat!?
Mittlerweile sollte es ein ungeschriebenes Gesetz in Deutschland sein – eine Governance. Die in Deutschland nicht mehr gern gesehene Praxis, Ex-Vorstandsvorsitzende von großen Unternehmen nach deren Ausscheiden unverzüglich den Aufsichtsratsvorsitz anzudienen, ist seit einigen Jahren übereinstimmend und einvernehmlich in Verruf gekommen. Wir Steuerzahler haben genug geblutet für Verfilzung und Kontrollverlust – nicht nur in der Bankenkrise.
Nicht jedoch in Hamburg: unser Senat hat es bei der Fusion von Hapag-Lloyd und CSAV besonders eilig. Der bisherige Aufsichtsratschef Jürgen Weber muss Ende Juni 2014 gehen und wird nahtlos vom jetzigen Hapag-Lloyd-Vorstandschef Michael Behrend ersetzt. Jener Herr Behrend, der den CSAV-Deal eingefädelt hat, darf sich nun selber kontrollieren, ob der Fusion, die er persönlich in die Wege gebracht hat.
Alles ist rechtens, aber die o.a. Governance wurde nicht umsonst geschaffen. Muss unser Hamburger Senat auch hier gegen alle guten Regeln verstoßen?
3. Hamburger Meinungsmache?
So möchte man fast “meinen”, wenn man die Berichterstattung zum Ersteinlauf des Hamburg-Süd-Neubaus “Cap San Augustin” im Hamburger Hafen registriert. Bei einer Stadt, die bei jedem in Hamburg registrierten Neubau normalerweise aufmerkt und zudem ihre Landungsbrücken mit einer Cap San Diego ziert, ist es beachtlich, wenn dieser Einlauf ignoriert wird. Es muss sich bei diesem Neubau um einen “Wurstwagen” handeln. Na, ja, Hamburg Süd ist ja derzeit auch nicht so gefragt. Wir durften die Cap San Augustin am 20.04.2014 nahezu unbeladen einlaufend in der Aussenelbe bestaunen.