Beim Dükerneubau zwischen Hetlingen und Lühesand ist nun das Thema Energiewende angekommen. Die Stromtrasse “Sued-Link”, die den Windstrom vom hohen Norden in den Süden Deutschlands leiten soll, muss nun auch, für die Tennet-Trassenplaner völlig überraschend, die Elbe kreuzen.
Im Hamburger Abendblatt wird über die Diskussionen zum Trassenverlauf berichtet. Angesichts der gesellschaftsrechtlichen Verflechtungen der Verantwortlichen für die im Bau befindliche Gastrasse (Gasunie und E.ON-Hanse) und der zu bauenden Stromtrasse (Tennet TSO) erscheint diese Diskussion absurd:
So wurde der aktuell für den Stromtransport zuständige Netzbetreiber Tennet TSO im Oktober 2010 aus dem E.ON-Konzern ausgegliedert und an den niederländischen Netzbetreiber Tennet verkauft. Vorher war das Unternehmen unter dem Namen E.ON Netz GmbH in den E.ON-Konzern integriert und eng mit der für den Dükerbau in Hetlingen zuständigen Konzernschwester E.ON-Hanse verbunden.
Als man den Dükerneubau in 2012 in ein Planfeststellungsverfahren einbrachte, konnte man sich an die gesamtheitlichen E.ON-Konzernplanungen aus 2010 wohl nicht mehr erinnern? Deswegen dürfen die Hetlinger und Grünendeicher Bürger die Baumaßnahmen nun ein wenig länger ertragen…?
Nein, auch dieses Thema hat mit der Elbvertiefung nichts zu tun. Bei deren Planfeststellung im April 2012 konnte man von der Energiewende aber auch nun wirklich nichts wissen. So erklärt die Bürgermeisterin im Abendblatt: “Die Projekte von Gasunie (mit E.ON) und der Tennet laufen schon länger. Anders als Tennet musste Gasunie (mit E.ON) wegen der Elbvertiefung aber schon jetzt handeln”.
Was für ein Land…