Die Autobahn A7 ist das Herzstück der Straßenanbindung des Hamburger Hafens. Von Süden kommend verläuft sie als sechspurige, über Stelzen erhöhte Straße über die feuchten Marschflächen von Moorburg und Altenwerder. Sie zieht sich dicht zwischen den Containerterminals am Waltershofer Hafen (CTB und CTH) und Altenwerder CTA vorbei und ist zudem mit dem Elbtunnel die westlichste Straßenverbindung nach Norddeutschland und Skandinavien.
Am nördlichen Ausbau der A7 wird seit 2002, dem Abschluss der letzten Elbvertiefung gearbeitet. Eine Chronik dieser Planungsarbeiten ist auf neues-stellingen.de zu finden. Grundsätzlich teilen sich die Planungen vom Elbtunnel aus betrachtet in eine südliche und eine nördliche Planung, die sich wiederum in einen Hamburger und Schleswig-Holsteiner Teil gliedert.
Nordteil-Hamburger Planung
Für den sich vom Elbtunnel nördlich befindenden Teil der A7 wird aktuell durch Hamburg ein Planfeststellungsverfahren für eine Erweiterung der Spuren zwischen der Anschlussstelle Hamburg-Volkspark und dem Autobahndreieck Nordwest betrieben. Auf 11,6 Kilometer soll die A7 um zwei Fahrspuren auf 6 bzw. 8 Fahrspuren erweitert werden. In der Begründung des Planfeststellungsantrags wird angeführt, dass der Ausbau erforderlich sei, “um die Leistungsfähigkeit des Verkehrsnetzes den Verkehrsbelastungen anzupassen. Dies trägt zur Erhöhung der Wirtschaftskraft der Region Hamburg sowie zur Verbesserung der Anbindungen des Hamburger Hafens bei.“[1] Hamburg meint, mit der A7-Erweiterung den stark gestiegenen Verkehrs- und Umwelterfordernissen, insbesondere durch die Entwicklung bei den Hafenhinterlandverkehren, entsprechen zu können.[2] Aufgrund der trennenden Wirkung der A7 für die Stadtteile Othmarschen, Bahrenfeld, Stellingen und Eidelstedt wird zudem eine Überdeckelung der A7 angestrebt.
Die Projektrealisation wird durch die DEGES-Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH beauftragt, an der Hamburg mit 7,2 % beteiligt ist. Die DEGES gibt die Baukosten, die der Bund trägt, ohne Kosten für den „Deckel“ an. Die Deckelkosten werden von Hamburg getragen werden.[3] Als erstes Teilprojekt wurde die Brücke der Güterumgehungsbahn bei Eidelstedt fertiggestellt. Die Stellinger Autobahnbrücke als Eisenbahnquerung wird derzeit abgebrochen.
Kosten Hamburger Anteil Bundesanteil
Stand 2013 41.000.000 € 675.000.000 €[4]
Nordteil-Schleswig-Holsteiner Planung
Die Fortführung der A7 von der Hamburger Landesgrenze bis zum Autobahndreieck Bordesholm ist ein weiterer Baustein, um die A7 für die bestehenden und kommenden Anforderungen aus dem Hamburger Hafen zu ertüchtigen. Auch Schleswig-Holstein an der DEGES beteiligt und hat die DEGES mit der Realisation beauftragt. Die Erweiterung von Hamburg nach Bordesholm wird durch den Bund finanziert.
Kosten Hamburger Anteil Bundesanteil
Stand 2013 0 € 338.500.000 €[5]
Südlicher Teil
Der südliche Teil der A7 zwischen Elbtunnel und Hamburg Heimfeld ist eine Brückenstrecke, die in den kommenden 10 Jahren vollständig saniert werden muss.[6]
Der erste Bauabschnitt beginnt im November 2013 bei der Überquerung der B73 in Heimfeld [7], dem sich in den Folgejahren weitere Brückenteile [8] anschließen werden. Die Sanierung wird mit einer Autobahnerweiterung von sechs auf acht Spuren verknüpft. Die Finanzierung soll durch den Bund übernommen werden. Die Gesamtkosten sind derzeit nicht öffentlich zugänglich.
[1] FHH Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Verkehr und Straßenwesen, „Planfeststellung A7, 6-/8-streifige Erweiterung von der AS HH-Othmarschen bis zur Landesgrenze HH/SH, Erläuterungsbericht zum Planfeststellungsverfahren“, Hamburg 2010, ZIP-komprimierter Ordner
[2] Hamburgische Bürgerschaft, Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft, „Ausbau der BAB A7“, Drucksache 19/2471
[3] Hamburgische Bürgerschaft, Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft, „Ausbau der BAB A7“, Drucksache 19/2471, den Kosten von 167 Mio. Euro werden Erlöse aus dem Deckelbau resultierenden Flächenumwandlungen von 126 Mio. Euro gegenübergestellt.
[4] DEGES, “A 7: AS HH-Othmarschen – Landesgrenzen Hamburg/Schleswig-Holstein”, Projektbeschreibung
[5] DEGES, “A 7: Landesgrenze Hamburg/Schleswig-Holstein – AD Bordesholm”, Projektbeschreibung
[6] Hamburger Abendblatt, “Zehn Jahre Dauerstau in Harburg” vom 20.11.2013
[7] Hamburgische Bürgerschaft, Schriftliche kleine Anfrage, „Sanierung der A7-Brücke über die B 73“, Drucksache 20/8964
[8] Hamburgische Bürgerschaft, Schriftliche kleine Anfrage, „Steuert Hamburg sehenden Auges in das nächste Verkehrschaos auf der A 7?“, Drucksache 20/8967