CTH Westerweiterung

Die Westerweiterung des Eurogate Container Terminal Hamburg CTH erfolgt auf dem Gelände des ehemaligWesterweiterung2en Petroleumhafens geplant. Ziel der Maßnahme ist die Erweiterung der CTH-Kapazitäten um 2 Mio. TEU auf 6 Mio. TEU p.a. Rund 40 ha. neue Terminalfläche sollen durch die teilweise Zuschüttung des Petroleumhafen und die Sanierung der bestehenden Flächen nördlich des Petroleumhafens geschaffen werden. Gleichzeitig werden neue Liegeplätze für zwei Großcontainer­schiffe und einen Feeder geschaffen. Der Drehkreis im Parkhafen soll zudem von 480 auf 600 m erweitert werden. Vorab wurde das Vopeg-DUPEG-Terminal Hamburg vom Petroleumhafen in den Blumensandhafen verlagert. Die Westerweiterung wurde offiziell zwischen Senat und Eurogate im Jahre 2005 vereinbart und sollte im Jahr 2010 fertiggestellt werden.[1a]

Die Gesamtkosten wurden damals mit zunächst 358.000.000 € angegeben und sollten sich sich auf drei Stufen verteilen [1b]:

  1. Verlagerung des DUPEG-Terminals zum Blumensand mit 138.000.000 €,
  2. Baumaßnahmen für das Terminal mit 145.000.000 €,
  3. Nutzerspezifische Kosten für die Terminalherrichtung ohne Suprastruktur mit 75.000.000 €. In dieser Position wird insbesondere der Bau der Kaimauer geführt.

Trotz der in 2007 bekannten o.a. Kosten werden nur die Baukosten i.H. von 145.000.000 € im Haushalt berücksichtigt.  Unberücksichtigt bleiben die Kosten für die Kaimauer “Die Investition in die …Kaimauer wird unabhängig vom Haushalt … von der HPA getragen und über eine kostendeckende Miete des späteren Nutzers refinanziert.” und die Kosten für die Verlagerung des DUPEG-Terminals”[1b] An anderer Stelle sind im Haushalt der BSU (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt) für die Sanierung der verseuchten Böden auf dem Gelände des ehemaligen Petroleumhafens weitere 10.000.000 € zu finden. Lediglich 3.500.000 € gehen in die Verantwortung der HPA ein.[2]

Obwohl 2007 in den Planungen zur Westerweiterung Gesamtkosten i.H. von 371.500.000 € zu berücksichtigen sind, werden in der Berichterstattung regelmäßig nur die Kosten für die oben unter 2. benannten Baumaßnahmen angeführt. Wir folgen dieser Logik im Grundsatz, führen aber in unserer Kostenbetrachtung die Entwicklung aller Kostenpositionen an.

In den Folgejahren wurden vom Senat alle Kostenpositionen regelmäßig nach oben angepasst. Diese resultieren aus Kostensteigerungen und der Zusammenführung von Haushaltstiteln:

Kosten               Baukosten                Verlagerung       Kaimauer             Bodensanierung
Stand 2007:      145.000.000 €[1b]    138.000.000 €[1b]75.000.000 €[1b]13.500.000 €[2]
Stand 2011:      242.000.000 €[4]       138.000.000 €        75.000.000 €        13.500.000 €[2]
Stand 2013:      283.100.000 €[5]       138.000.000 €        75.000.000 €        13.500.000 €[2]
Stand 2014:      298.542.000 €[6][7]  138.000.000 €     124.300.000 €[6]   umgeschichtet

Die Baukosten für die Westerweiterung haben sich binnen 8 Jahren verdoppelt! Die Gesamtkosten betragen Stand 2014 mittlerweile 560.842.000 €.
In die Realisierung der Westerweiterung ist derzeit eine Pause eingetreten und es besteht Ungewissheit, ob angesichts des unterhalb von 2 Mio. TEU stagnierenden EUROGATE-Umschlags eine Kapazitätserweiterung auf 6 Mio. TEU überhaupt erforderlich ist. So wurde der Baubeginn bereits auf das Jahr 2016 verlegt. Erschreckend ist, dass für den Umzug der VOPAK/Dupeg und Bominflot bereits unwiderbringlich 138.000.000 € ausgegeben wurden.

Die Westerweiterung verfügt als einziges Hafenerweiterungsprojekt über eine eigene Internetseite. Auf dieser Internetseite werden die Gesamtkosten mit 400.000.000 € angegeben sowie weiteren Kosten i. H. von 250.000.000 € für die Schaffung  der Suprastruktur (Containerbrücken) durch Eurogate. [3]

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[1a] Hamburger Abendblatt, “750 neue Jobs im Hafen” vom 07.07.2005.
[1b] Hamburgische Bürgerschaft, Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft: „Schaffung zusätzlicher Umschlagkapazitäten im Hamburger Hafen durch Erweiterung des Container-Terminals Hamburg (Westerweiterung Eurogate)“, Drucksache 18/6205
[2]
  Hamburgische Bürgerschaft, Große Anfrage „Sind städtische Baumaßnahmen teurer geworden“, Drucksache 20/7172, S. 6
[3]  Hamburg-Port-Authority auf www.westerweiterung.de
[4]  Protokoll der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Innovation und Medien, Drucksache 20/0022 und des Ausschusses für öffentliche Unternehmen vom 01.11.2012, Drucksache 20/0013, Anlage 1
[5]  Schriftliche kleine Anfrage: „Stand der Hafeninfrastrukturmaßnahmen Westerweiterung“, Drucksache 20/6954
[6]  Große Anfrage: “Westerweiterung EUROGATE”, Drucksache 20/10847
[7]  Große Anfrage: “Hafenfinanzierung (III)”, Drucksache 20/10595, Anlage 2, S. 5