Am Montag, den 25.04.2016, tagte der Aufsichtsrat der HHLA, um über die Nachfolge von Herrn Klaus-Dieter Peters zu beschließen. Zwei Kandidaten und eine Kandidatin seien in der finalen Auswahl, konnten wir vor knapp zwei Wochen in der Welt lesen. Nun steht das Ergebnis fest.
Auf die Postition des Vorstandsvorsitzes rückt eine Frau nach, Angela Titzrath. Frau Titzrath hat offenbar eine lange berufliche Geschichte bei Daimler Benz hinter sich, bei der sie zuletzt die Führungskräfteentwicklung unter sich hatte. 2012 wechselte sie in den Vorstand der Post AG, hier mit dem Schwerpunkt Personal. Das ging offenbar nicht gut. Noch vor Ablauf ihres Vertrages schmiss Frau Titzrath ihren Job bei der Post, offiziell “private Gründe”. Im Manager-Magazin vom 03.07.2014 erfahren wir mehr. Frau Titzrath hat einen Streik abgewendet, indem sie Entgelterhöhungen zugestimmt hat, die Vorstandchef Frank Appel nicht schmeckten. Sie hat anscheinend “Privilegien” abgeschafft, indem nicht mehr jeder “Manager” automatisch leitender Angestellter ist. Und sie hat versucht, das Personalmanagement stärker zu zentralisieren – bei damals 437.000 Beschäftigten im Gesamtunternehmen vielleicht kein schlechter Gedanke.
Nun soll sie also die HHLA leiten. Sie hat keinerlei Erfahrungen mit der Hafenwirtschaft. Sie kennt Hamburg höchstens von Besuchen, denn sie kommt ursprünglich aus Essen. Ist das nun gut oder schlecht? Wir können es nicht beurteilen. Ein “unverdorbener Blick” auf den Hamburger Hafen und die HHLA können hilfreich sein. Vielleicht werden Entscheidungen dann stärker unter Abwägung von Sinnhaftigkeit getroffen. Möglicherweise hat sie es aber schwer sich durchzusetzen, wird nicht ernst genommen. Ihre Vorstandskollegen kommen jedenfalls noch aus der alten Riege und haben gerade erst ihre Vertragsverlängerungen bekommen. Zumindest scheint sie allerdings im Bereich Personal gute Kenntnisse zu haben. Dadurch können vielleicht die Auseinandersetzungen um die vermeintlich zu selbstständige Hafenarbeiter am Burchardkai schnell geklärt werden.