Am 27.3.2015 wurde der Geschäftsbericht 2014 der Hapag-Lloyd AG veröffentlicht. Das Geschäftsjahr 2014 wurde mit einem Konzernverlust von über 600 Mio. Euro abgeschlossen und hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als versechsfacht.
Die noch im Herbst 2014 vorgelegten Geschäftszahlen der ersten neun Monate 2014 erklärten noch einen Verlust von 224 Mio. Euro. Sollen somit im letzten Quartal 2014 nochmals 375 Mio. Euro Verlust eingefahren worden sein?
Das Abendblatt erklärt rund 270 Mio. Euro über Kosten für den Zusammenschluss mit der CSAV und Abschreibungen auf alte Schiffe. Das erklärt für uns zu wenig. Das Geschäftsmodell stimmt weiterhin nicht: gegenüber dem Vorjahr wurden in 2014 mit 5.907 TTEU rund 410.000 TEU mehr transportiert. Gleichzeitig reduzierten sich die Frachtraten im Durchschnitt um 50 Euro pro TEU, so dass die Umsatzerlöse stagnieren.
Wie soll für Hapag-Lloyd eine Trendwende entstehen? In 2014 lagen die Bunkerkosten auf historisch niedrigem Niveau. Ein Frachtratenanstieg für 2015 ist, wenn man sich die Entwicklungen der wesentlichen Schifffahrtsindizes ansieht, nicht erkennbar. Werden es die zum 02.12.2014 übernommenen Containeraktivitäten der CSAV herumreißen…? Der Vorstand scheint es so zu sehen und setzt im Prognosebericht insbesondere auf die Synergiepotentiale aus der Fusion, jene ominösen 300 Mio. USD, die deutlich weniger sind, als der jetzt ausgewiesene Verlust von 604 Mio. Euro. Wir sind gespannt, wie unser Senat uns diese neuen Rekordverlustzahlen verkaufen wird.
Ach ja, da war noch etwas heute: im täglichen Alphaliner-TOP-100-Ranking der weltgrößten Containerreedereien ist Hapag-Lloyd nun auf den fünften Platz hinter Evergreen abgerutscht. Das Pdf des heutigen Rankings finden Sie hier: Top100export20150327.