In Kürze geht die Berichtssaison der Unternehmen zu den Jahresabschlüssen 2014 wieder los. Es wird spannend werden, welche Rekorde unsere vier H’s aus Hamburg mit Staatsbeteiligung berichten werden: HPA, Hapag-Lloyd, HHLA und HSH-Nordbank.
Das fünfte ungeliebte Hamburger H’, die Hamburg Süd, hat versteckt in der Wirtschaftswoche über ihre Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr berichtet. Nein, nicht mit einer eigenen Pressemitteilung. Etwas versteckt in der Wirtschaftswoche finden wir ein Kurzinterview mit Herrn Ottmar Gast, dem Geschäftsführer der Hamburg Süd.
Er berichtet von dem Phänomen, dass wir auch bei Hapag-Lloyd seit mehreren Jahren beobachten: Mehr Transportvolumen, d.h. mehr Arbeit bei weniger Umsatzeinahmen. Die Umsatzeinnahmen sollen dabei trotz Preisrückgängen aufgrund von Währungseffekten (die Raten werden in Dollar notiert – der Euro hat an Wert verloren und damit für höhere Einnahmen in Euro gesorgt) für ein positives Ergebnis gesorgt haben. Von Änderungen bei den Treibstoffpreisen hören wir nichts.
Dafür aber einen typisch griffiger Satz von Herrn Gast: “Für die Branche als Ganzes wäre es das Beste, wir alle würden zwei Jahre lang keine Schiffe mehr bestellen, die Weltwirtschaft würde weiter wachsen und die Kapazitäten knapp werden”. Wohlgemerkt, das sind zwei Konjunktive zu Sachverhalten, die allesamt derzeit nicht zutreffen: Wir begrüßen in inflationärer Tendenz ein “weltgrößtes Containerschiff” nach dem anderen. Das Abendblatt zeigt am Wochenende über eine Agenturmeldung die wirtschaftliche Entwicklung der Volksrepublik China auf.
Woher nimmt unser Hamburger Senat samt seiner beauftragten Gutachter die Chuzpe (hier die hebräische Interpretation) zu glauben, dass wir Hamburgerinnen und Hamburger den Braten zum Unsinn der Elbvertiefung, der vermeindlich positiven Hafenentwicklung, die einen milliardenschweren Hafenausbau benötigt, und dann auch noch an die Milliarden für die 4 H’s nicht riechen? Wie kommt man bei allem diesem Unsinn dann auch noch in absurd anmutenden Koalitionsverhandlungen auf die Idee, dass eine 70% Elbvertiefung der “goldene Weg” sein könnte?
Bevor Sie fragen: auch wir kennen die Rezepturen für “Pillen” oder “Mittelchen” nicht, die nach Gerüchten seit Jahrhunderten zwischen dem alten und den desegnierten Senatspräsidenten in einer vermeindlich ehrbarer Tradition weitergereicht werden…