Während auf die Fusion von Hapag-Lloyd mit CSAV und die Entscheidungen der Wettbewerbewerbsbehörden gestarrt wird, hat sich die CKHYE-Allianz, bestehend aus den Reedereien COSCO, “K” LINE, Yang Ming, Hanjin Shipping und Evergreen Line fern von allen Medien am 21.10.2014 ebenfalls an die Wettbewerbsbehörden gewandt.
Gemäß der gleichlautenden Pressemitteilungen von “K” LINE, Hanjin Shipping, Evergreen Line und Yang Ming wurden beim chinesischen Verkehrsministerium, der US-FMC und der EU-Kommission ihre Pläne vorgestellt, wie die CKHYE-Allianz ihre zukünftige gemeinsame Zusammenarbeit gestalten will. Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit scheint sich auf die Strecken zwischen den USA und Asien zu erstrecken. Weitere Details werden nicht genannt und sind bislang nicht öffentlich einsehbar.
Dann erinnern wir uns an den Blitzbesuch der Herren Jens Meier und Axel Mattern um den 18.10.2014 in China. Herr Meier wurde von der Bildzeitung in Hong-Kong interviewt. Dort lesen wir: “Ihr Ziel: Den Chinesen das wiederholte Aufschieben der Elbvertiefungs-Entscheidung (Gerichtsentscheidung frühestens 2015) so zu erklären, dass sie ihre Schiffe nicht aus Hamburg abziehen. Konkurrenz-Häfen wie Antwerpen oder Rotterdam lauern schon…” Was wirklich in China besprochen wurde, wissen wir weiterhin nicht. Aber der HPA-Chef wird weiter zitiert: „Die Chinesen sagen, es gibt für sie keinen Plan B, falls die Elbvertiefung scheitern sollte. Hamburg ist ohne Alternative – die Kunden der China-Reedereien wollen auf die Elbe.“
Wir können aber auf den Internetseiten der chinesischen Reederei COSCO lesen, dass vom 5.11 bis zum 7.11.2014 der “World Shipping (China) Summit 2014”, diesmal in Tschungking stattgefunden hat. Die Konferenz, ausgerichtet vom CKHYE-Mitglied COSCO, nehmen wir zunächst als “Normungskongress” zur Kenntnis, beim letzten Satz des Berichtes merken wir aber auf: “Now it (also der Summit) firmly stands as the World’s largest top-level shipping conference, enjoying a reputation as the “Maritime Davos“”
Nun schauen wir ob der o.g. Aussage von Herr Meier auf die im Artikel angeführten europäischen Teilnehmer des Kongresses. Dort finden wir einen Mr. Eddy Bruyninckx, CEO, Antwerp Port Authority und einen Mr. Roger Clasquin, Vice President, Port of Rotterdam. Einen Herrn Meier von Vorstand der HPA oder Herrn Mattern von HHM können wir nicht finden. Es wird kein hamburgischer, geschweige denn deutscher Vertreter namentlich benannt.
Nun kann man es sich einfach machen und sagen, dass dieses Ignorieren Hamburgs, dessen Haupt-Containerumschlagspartner China ist, ausschließlich an den aufgrund der fehlenden Elbvertiefung enttäuschten chinesischen COSCO-Gastgebern liegen könnte.
Man kann sich aber auch an den Wirtschaftssenator Herrn Ian Karan und den damaligen Handelskammerpräses Herrn Frank Horch erinnern, deren CTS-Terminal-Beteiligungs-Versprechungen an COSCO leichtfertig herausgegeben wurden. Wenn man sich an einen niederländische Texte heranwagt, kann man mit dem Nieuwsblad Transport auch zu völlig anderen Erkenntnissen kommen.