Am 02. Oktober 2014 erlitt der Stückgutfrachter “Bomar Moon” (Länge 81,35 m, Breite 13,38 m) eine Havarie im Köhlbrand. Das Schiff hatte einen Maschinenausfall und der Kapitän ließ kurzfristig den Anker fallen. Eine Grundberührung konnte nicht verhindert werden. Der zufällig in der Nähe befindliche Schlepper “Wilhelmine” schleppte den Frachter sofort wieder frei. Er musste für Untersuchungen zunächst noch einmal Festmachen, durfte am 03. Oktober den Hamburger Hafen aber dann doch verlassen.
Zwei Wochen vorher haben wir beobachten können, dass zeitgleich das Großcontainerschiff “NYK Helios”in den Köhlbrand einlief und ein Frachter aus der Süderelbe kommend auslief. Beide Schiffe begegneten sich etwa auf der Höhe der Köhlbrandbrücke. Wir fragen uns, was wäre passiert, wenn in dieser Situation der auslaufende, kleine, Frachter einen Maschinenschaden gehabt hätte?
Nur 9 Tage später, am 11. Oktober 2014, ereignete sich die nächste Havarie. Das Massengutschiff “Anja”, (Länge 122 m, Breite 16 m, Tiefgang 7,45 m) rammte beim Einlaufen in den Nordteil des Hafens Bützfleth eine Anlegerbrücke und die Kaimauer. Dabei entstand ein Riss im Rumpf von 2 m Länge oberhalb der Wasserlinie. Das Schiff hatte Kupferkonzentrat geladen.
An Bord war ein Elblotse und das Schiff wurde von einem Schlepper begleitet. Als Ursache wird vermutet, dass alle Beteiligten die örtlichen Strömungsverhältnisse falsch eingeschätzt haben.
Da sich Havarien auf der Elbe bzw. in den Elbhäfen für das Image nicht so gut machen, finden wir die Hinweise leider oft nur auf der Internetseite von “SOS Seenot: Aktuelle Seenotfälle”, auf welcher internationale Seenotfälle aller Art dokumentiert werden.