… so beschreibt die Broschüre “Quartiersleute im 21. Jahrhundert” auf Seite 16 die Quartiersleute. Quartiersleute sind die Menschen, die im Containerzeitalter wie “Dinosaurier” aus alten Tagen anmuten, die aber weiterhin einen ganz gehörigen Umschlagsanteil im Hafen mitvertreten. Mit ihren Firmen brauchen Sie im Hafenumfeld bestimmte “Reviere”, die im Hamburger Hafen schrittweise zu Gunsten des Containerumschlages “gentrifiziert” werden.
So schildert der Geschäftsführer eines Hamburger Quartiermannunternehmens in der gestrigen Bildzeitung in “Klartext” seine Probleme mit der Hafenentwicklung. Folgt man seinen Äußerungen scheint es eine erhebliche Schieflage für Quartiersleute im Hafen zu geben. Der Fokussierung der Hamburgischen Hafenpolitik ausschließlich auf den Containerverkehr und das Kreuzfahrtgeschäft scheint einen alten Berufszweig verdrängen zu wollen.
Das o.a. Unternehmen war wenige Tage zuvor in der Welt vorgestellt worden. Liest man den Artikel, scheint es auch noch Arbeitsplätze im Hafen zu geben, die nichts mit dem Containerwahn des Senates und seiner HPA-Politik zu tun haben, aber ebenfalls hafenabhängig sind. Arbeitsplätze die aufgrund der einseitigen Container-Hafenpolitik anscheinend an die ZARA-Häfen (Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam) verloren gehen.
Bekannt war bislang, dass durch die Automatisierung an den Containerterminals und den Einsatz großer Schiffe erhebliche Arbeitsplätze verloren gehen. Nun müssen wir ergänzend feststellen, dass die geplante Elbvertiefung und ihre Auswirkung auf den Hafenbetrieb auch erhebliche negative Folgen auf die Arbeitsplatzsituation von Traditionsbetrieben im Hamburger Hafen haben wird.
„Gebaut wurden und werden sogenannte moderne Logistik-Immobilien mit Hallen auf Rampenhöhe für Regal-Lagerung. Wir im Hafen brauchen aber vor allem simplere Hallen, in denen man Schwergut, Übergrößen und Massengut günstig umschlagen kann.“ sagt Herr Cotterell – ob er sich auch über Goodman und Consorten freut?