Schiffsmüll

Sie kennen es vom Strandspaziergang – egal ob an Elbe, Nord- oder Ostsee: Plastikkisten und -flaschen, Eimer, Folien, Leinen, Tüten mit Beschriftungen aus aller Herren Länder sind das Strandgut der heutigen Tage. Durch Kurtaxe finanzierte Strandreinigungen oder von der HPA als sogenannte hafenfremde Dienstleistungen bezahlte Strandreinigungen erlösen uns Spaziergänger vom Unrat.

Als Hauptverursacher dieses Mülls gilt die Schifffahrt, deren schwarze Schafe ihren Müll, Bilgenwasser und Öl “einfach” über Bord werfen. Einfach bedeutet , dass es keiner sieht und Müllgebühren in den Häfen gespart werden können. International hat die Politik versucht, mit dem in 1973 geschlossenen MARPOL-Abkommen das Müllproblem auf hoher See in den Griff zu bekommen. Das dieses nicht reicht, können wir bei unseren Strandspaziergängen leicht beobachten.

Wie verhält sich nun unser Hamburger Hafen? Geht Hamburg als ehemalige Umwelthauptstadt voran und nimmt den Schiffen den Müll entgeltfrei ab? Werden wir in Hamburg daher mit Schiffsmüll überschüttet? Oder belasten wir die Reeder zu stark mit Müllentgelten, so dass diese vermutlich rechtzeitig vor Elbe 1 den Müll über Bord schmeißen?

Eine schriftliche kleine Anfrage in der Bürgerschaft hat die Hamburgische Müllpraxis in Erfahrung gebracht. Erwarten Sie beim Lesen der kleinen Anfrage nicht zuviel: Hamburg hat den Müll seiner eigenen Bevölkerung schon nicht im Griff – was machen da noch rund 1% zusätzlicher Schiffsmüll aus?

Aber vergleichen Sie mal Ihre Hausmüllgebühren, die Sie zahlen müssen, mit den Gebühren, die ein Reeder in Hamburg nach der Schiffsabfallabgabenverordnung aufzuwenden hat… An diesen Gebühren kann es eigentlich nicht liegen, dass der Strandspaziergang regelmäßig von “Plastikstrandgut” gestört wird.