In unserem Beitrag “Hamburger Perspektive?” haben wir die Frage aufgeworfen, ob die Fusion der Hapag-Lloyd mit der CSAV die zweite Hamburger Reederei Hamburg-Süd bedrängen könnte. Heute finden sich in der Presse zwei Artikel über die Situation bei Hamburg-Süd bzw. zu einer Dreier-Allianz, in dem unsere Befürchtungen bestätigt werden.
Ein verschärfter Konkurrenzkampf zwischen Hamburg-Süd und Hapag-Lloyd/CSAV um den Markt in Lateinamerika werden vorausgesagt. Zu lösen sei das Problem eventuell, wenn eine Kooperation zwischen diesen drei Reedereien mögich wird.
Darüber hinaus gibt es ehrliche und deutliche Worte zu den wahrscheinlichen Auswirkungen der P3-Allianz, nämlich weiter sinkende Frachtraten, die perspektivisch zu einer “Bereinigung” bei den Reedereien führen wird. Und es wird auf die Grenzen des Containerwachstums hingewiesen: Mittlerweile sind die meisten Waren auf Containertransport umgestellt, es werden sich kaum mehr Steigerungsraten durch eine Verschiebung von Massenguttransport auf Containertransport ergeben. Detaillierter Informationen finden sich in der Pressemitteilung der Hamburg-Süd zum Geschäftsjahr 2013.
Vor diesem Hintergrund fragen wir erneut: wie glaubhaft sind die Prognosen bei der Entwicklung des Containerverkehrs und somit der Umschlagsteigerung des Hamburger Hafens? Wird Hamburg-Süd das fünfte “H” im Sorgenportfolio der Stadt Hamburg? Soll der Hamburger Senat wirklich weitere Millionen in Hapag-Lloyd für eine Fusion mit der CSAV investieren oder lieber erneut Verhandlungen über eine Fusion mit Hamburg-Süd in Erwägung ziehen?