Hamburg Hafen Marketing e.V. hat heute in einer Pressekonferenz enorme Wachstumszahlen im Containerumschlag des Hamburger Hafens für das erste Quartal publiziert. Betrachtet man die vorgelegten Wachstumszahlen der Präsentation und setzt diese in Relation zu den Pressemeldungen über die chaotischen Zustände im und um den Hamburger Hafen, sind wir überrascht:
Im ersten Quartal 2014 sollen über 200.000 TEU mehr umgeschlagen worden sein. Das ist ein stolzes Ergebnis, dass den immer größer werdenden Containerschiffe zu verdanken ist. Wir gratulieren dem Hamburger Hafen und seinen Verantwortlichen dazu, dass dieser unser Hafen von immer größer werdenden Containerschiffen angelaufen werden konnte und dann diese Riesenpötte auch noch ohne Tiefgangsproblem über 200.000 TEU Container mehr in Hamburg umschlagen konnten. Wir registrieren, dass dieser Umschlag von den Tiefwasserhäfen Rotterdam, Antwerpen und Bremerhaven nach Hamburg verlagert wurde. Geht doch alles ohne Elbvertiefung, oder?
Über die Hafenperspektiven durch zukünftige Reederei-Allianzen, wie z.B. die P3-Allianz, oder die anstehende Fusion von Hapag-Lloyd und CSAV erfahren wir bei den Quartalzahlen nichts. Über den Engpass für größeres Umschlagswachstum, die Infrastruktur in Schiene und Straße, werden mittels “zeitweise Behinderung” nur wenige Worte verloren, obwohl beim landseitigen Container-Ab- und Antransport heftige Friktionen zu beobachten sind.
Dem Schlusssatz von Herrn Mattern können wir daher nicht folgen: „Wir müssen gegenüber der Öffentlichkeit verdeutlichen, dass die Infrastruktur für die Zu- und Ablaufverkehre der Seehäfen im Interesse der gesamten Volkswirtschaft liegt. Deshalb setzen wir auch auf eine positive Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zur Umsetzung der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe in diesem Jahr“
PS: Auf den Internetseiten des Statistikamtes Nord ist bis Stand 19.05.2014 nicht eine einzige offzielle Monatszahl zu den Containerumschlagszahlen des Hamburger Hafens veröffentlicht worden. Die von HHM e.V. vorgelegten Zahlen sind nicht prüfbar.