Archiv der Kategorie: Aktuelles

Infos für Eilige

Unser Gastautor Dr. Olaf Specht hat für einen von Ihm zu haltenden Vortrag eine Zusammenfassung der Themen rund um die Elbvertiefung geschrieben.

Er nimmt dabei Bezug auf das vor Kurzem erschiene Buch “Wahr-Schau zur geplanten 9. Elbvertiefung” und will seinem Auditorium mit dieser Zusammenfassung einen fachlich fundierten Einstieg in das Thema bieten und damit die Neugier auf das gesamte Buch zu wecken.

Wir finden die Idee hervorragend und haben von Herrn Dr. Specht die Genehmigung erhalten, diese Zusammenfassung auch den Lesern unserer Seiten zur Verfügung zu stellen. Sie können sich die Zusammenfassung hier runterladen.

Teilnahme Umschlagsprognosen

Der Hamburger Hafen lässt sich mit Rekordumschlagszahlen feiern. Steigerungsraten im Containerumschlag des ersten Quartales 2014 von 8 % werden benannt, die aber in keiner “offiziellen Statistik” benannt werden. Als “offizielle Statistik” gelten für uns die Veröffentlichungen des Statistikamtes Nord, das von den Bundesländern Schleswig-Holstein und Hamburg getragen wird. Die kennen aber mit Stand 17.06.2014 noch keine einzige Containterumschlagszahl aus den ersten Monaten des Jahres 2014.
Kann das richtig sein?

Einen Eindruck von derartiger Statistik kann man über die Befragung des ISL gewinnen. Hinter ISL verbirgt sich das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik, ein Institut der Universität Bremen. ISL? – richtig, das waren die mit den Containerumschlagsprognosen.

Ja, und dieses Institut ISL arbeitet nun an einer neuen Prognose zur Entwicklung der Hinterlandverkehre und sucht Teilnehmer aus der Wirtschaft für die Bereitstellung von Daten.
Da stellen wir uns die Frage, wie man das denn in der Vergangenheit gemacht hat. Gab es da repräsentative Umfragen, an der eine qualifizierte Stichprobe teilgenommen hat? Irgenwoher muss doch auch das Luftschloss 25 Millionen TEU-Umschlag für Hamburg in 2025 entstanden sein, oder? Wir finden die Liste der ISL-Partnerunternehmen und fragen uns, ob das wirklich in der Vergangenheit ein repräsentativer Schnitt gewesen ist: schauen wir in die TOP100 der Containerreedereien vermissen wir doch wesentliche Reedereien. Gerade bezogen auf Hamburg ist zwar Hapag-Lloyd aufgeführt, aber wo finden wir die anderen bedeutenden Hamburgischen Reederei-Kunden wie z.B. CMA-CGM, Evergreen, Cosco, CSCL, Hamburg Süd u.a.? Stattdessen finden wir Maersk und MSC, die für Hamburg eine fast unbedeutende Rolle spielen, da diese in Bremerhaven ihre eigenen Terminals betreiben.

Mehr Transparenz beim ISL wäre angesichts der Fehl-Prognosen der Vergangenheit für die Zukunft angesagt. Wir bieten dem ISL, aber auch dem Konkurrenten MWP, Management & Logisitics Consulting GmbH,  hierzu gerne ein Forum auf unserer Internetseite an.

Zumindest scheint MWP bei der aktuellen vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene und im Juni 2014 veröffentlichten Seeverkehrsprognose 2030 andere Analyse-Ansätze zu wählen und hierüber mehr Transparenz walten zu lassen. Die in dieser Seeverkehrsprognose 2030 prognostizierten Umschlagszahlen für Hamburg zwischen 15,9 Mio. TEU (Unteres Szenario) und 16,9 TEU (Oberes Szenario) erscheinen erheblich glaubwürdiger, als die bisherigen ISL-Prognosen.

P3-Allianz in China aufgelaufen

Das WSJ meldet, dass das chinesische Wirtschaftsministerium Mofcom der Gründung der P3-Allianz der weltgrößten Containerreedereien Maersk, CMA-CGM und MSC die Genehmigung verweigert hat.

Die drei Reedereien sollen daraufhin alle Maßnahmen sofort gestoppt haben. Von den beteiligten Reedereien ist jedoch keine Stellungnahme bekannt.

Die heutige Welt fasst die Situation der Containerschifffahrt durch die P3-Absage mit einem breiteren Blick zusammen. So wird die Entwicklung der Treibstoffpreise, die desolate Entwicklung der Wertmesser für die Frachtraten-Entwicklung, z.B. der Baltic-Dry-Index analysiert. Das Geschäftsmodell für die zukünftige Containerschifffahrt, sei es deren Profitabilität oder deren Einflüsse auf die Schiffsgrößenentwicklung, wird plausibel mit kritischen Fragezeichen versehen. Eine Berichterstattung, die wir bislang nicht wahrnehmen konnten!

Apropos China: der maßgebliche Index für die Frachtratenentwicklung der interkontinentalen Containerschifffahrt ist der SCFI-Shanghai Containerized Freight Index. Dieser wird an der Shanghaier Börse regelmäßig am Freitag festgestellt.
Bei einem Zeitreihenvergleich, den wir aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen dürfen, ist feststellbar, dass der Index sich mit einem rund halbjährigen Nachlauf analog zum Baltic-Dry-Index abwärts entwickelt hat. Die Fracht- und Charterraten für den interkontinentalen Containerverkehr stagnieren bzw. sinken dramatisch. Für Interessierte ist in der wikipedia ein Beitrag zum Howe-Robinson-Index zu lesen, der einen kleinen Einblick in die Welt der trostlosen Schifffahrtsindizes gewährt.

Fragebögen vom Gericht

Der Radiosender NDR 90,3 und das Hamburger Abendblatt melden heute, dass das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig in Vorbereitung der am 15.07.2014 beginnenden Verhandlung zur Elbvertiefung an die streitenden Parteien einen Fragebogen verschickt hat. In 76 Fragen sollen die Parteien, d.h. BUND und NABU einerseits und Hamburg andererseits, die Auswirkungen einer Elbvertiefung für die Brutplätze von Wasservögeln und den Lebensraum von seltenen Pflanzen darstellen.

NDR 90,3 meldet ergänzend, dass von den Richtern ein weiterer Fragebogen mit dem Schwerpunkt “Wasserqualität” folgen soll. Im weiteren Verlauf des NDR-Beitrages wird festgestellt, dass in dem langen Fragenkatalog nicht nach der Notwendigkeit der Elbvertiefung gefragt wird und die Planer des Fahrrinnenausbaus im Bund und in Hamburg das hinter vorgehaltener Hand als kleinen Erfolg und als mögliche Richtungsentscheidung auffassen.

Grüner Hafenkongress

Wir haben mit zwei Mitgliedern der Initiative an dem ersten Grünen Hafenkongress am 13. Juni 2014 im Hamburger Rathaus teilgenommen.

Ein Teil der Veranstaltung war mehr oder weniger Thesen zu einem “grünen Qualitätshafen” gewidmet.

Die Veranstaltung war inhaltlich sehr voll und das “Publikum” hatte kaum Raum, um sich zu den Vorträgen und Vortragenden zu äußern. Der Funke ist nicht übergesprungen. Man fragt sich, mit welchem Ziel dieser Kongress in dem sehr schönen Kaisersaal organisiert wurde. Für Interessierte, die aus zeitlichen Gründen nicht beim Grüner Hafenkongress dabei sein konnten, gibt es ein Protokoll.

Baden in der Elbe

BadeninderElbe3Wir danken der städtischen HPA (Hamburg Port Authority) für die unten angefügte sommerliche Presseinformation zum “Baden in der Elbe”, die die Gefahren von Containerschiffen beim sommerlichen Freibad in der Elbe zutreffend wieder gibt.

Wer es noch nicht erlebt hat, was die Vorbeifahrt von großen Containerschiffen am Elbstrand anrichtet, sollte sich das Youtube-Video vom 13.07.2010 ansehen: ein Sommertag mit Strand-Überflutung hervorgerufen durch die Vorbeifahrt der CMA CGM Christophe Colombe am Otterdorfer Elbstrand.

Die Pressemitteilung der HPA vom 02.06.2014 ist leider von den Internetseiten der HPA verschwunden. Schade, aber unten ist ja wenigstens der Text wiedergegeben. Auf den Internetseiten der Stadt Hamburg besteht aber noch eine Warnung vor dem Elbbade. Hier ist der Dampferschwell einer der weniger wichtigen Gründe. Hauptgrund sind jetzt die Bakterien aus den Überläufen der Mischwassersielsysteme bei Starkregen geworden…

Baden in der Elbe

​”Hamburg, 02. Juni 2014 – Nicht nur Baden im Fluss ist gefährlich, auch Erholungssuchende am Strand unterschätzen vielfach die Wellen und die Strömung, die von den großen Containerschiffen ausgelöst werden und scheinbar wie aus dem Nichts über das Ufer schlagen.

Alles, was von dem starken Sog erfasst wird, wird durch die Strömung in die Fahrrinne gezogen. Beim Einsetzen der Flut hat sie eine Geschwindigkeit von 4,5 Kilometer pro Stunde. Das sind 1,2 Meter pro Sekunde. Ein geübter und guter Schwimmer schafft dagegen nur rund 3 Kilometer pro Stunde. In den letzten Jahren waren an der Elbe immer wieder Rettungseinsätze erforderlich, um Menschen aus lebensbedrohenden Situationen zu retten.
Schilder machen am Elbstrand auf die Gefahren durch Wellenschlag und Strömung aufmerksam.”

Der Gefahrenschilderung durch große Containerschiffe in der Pressemitteilung ist nichts hinzuzufügen.

7. Elbekirchentag in Magdeburg

Am 12. und 13. Juli 2014 findet der 7. Elbekirchentag in Magdeburg an der Elbe statt. Das Motto des Elbekirchentages lautet “Wurzeln am Fluss” und wird in und um den 800 Jahre alten Magdeburger Dom stattfinden.

Die Einladung samt Programm finden Sie hier zum Download oder auf der Internetseite des Elbekirchentages (zwischenzeitlich gelöscht).

Auch wir werden am Elbekirchentag in Magdeburg anwesend sein – treffen wir uns!

Alter Elbtunnel

Es ist eine endlose Geschichte, die nichts mit der Elbvertiefung zu tun hat, aber aufzeigt, wie Bau-Planungen in Hamburg durchgeführt werden: die Sanierung des Alten Elbtunnels.AlterElbtunnel

Das Abendblatt meldete am 04.06.2014, dass die Weströhre des Alten Elbtunnels aufgrund einer Kostenexplosion nunmehr nicht mehr saniert werden wird. Begonnen hatte die Sanierung bereits in 1995 und sollte in 2011 zum 100. Geburtstag des Alten Elbtunnels abgeschlossen werden. Als Kosten wurden damals rund 17 Mio. Euro angenommen.

Vor einem Jahr, Anfang Februar 2013, waren die immensen Kostensteigerungen für die Röhrensanierung (nur Abschnitte 4 und 5) im Grundsatz bekannt. Sie wurden im Februar 2013 sogar noch auf über 62 Mio. Euro präzisiert.

Ein Jahr später, im März 2014, wurden dann weitere 27,2 Mio. Kostensteigerung entdeckt und die Gesamtsanierungskosten für alle Abschnitte auf 100 Mio. Euro erhöht. Die Kostenentwicklung hat prozentual fast das Preisexplosions-Niveau der Elbphilarmonie erreicht. Nun wurde ein Sanierungsstopp entschieden.

Die Planer für die Sanierung des Alten Elbtunnels sind bei der HPA beschäftigt, einer rechtsfähigen Anstalt öffentlichen Rechts, der wir Hamburger unser gesamtes Eigentum und die Verantwortung an den Hamburger Hafenflächen anvertraut haben. Eine neue kleine Anfrage fragt nach, ob in dieser HPA weitere “Kostenexplosionen a la Alter Elbtunnel” in anderen Hafenprojekten lauern.

Da die HPA auch in der Realisierung der Elbvertiefung involviert ist, erwarten wir in den Planungen für deren Baumaßnahmen ähnliche Kostenentwicklungspotentiale wie beim Alten Elbtunnel.

20.000 Arbeitsplätze

Deutlicher kann man es kaum sagen, wie der scheidende Vorstandsvorsitzender von Hapag-Lloyd, Herr Michael Behrendt, in einem Welt-am-Sonntag-Interview den Zusammenhang von Elbvertiefung und der Hamburgischen Staatsbeteiligung aufzeigt:
Behrendt: Einmal ging es um die Arbeitsplätze bei Hapag-Lloyd …
Welt am Sonntag: … und?
Behrendt: … und mindestens genauso wichtig war, dass Hapag-Lloyd für gut 50 Prozent des Containerumschlags im Hamburger Hafen steht. Ware, die irgendwo in Europa verteilt werden soll, muss nicht zwangsweise über Hamburg umgeschlagen werden. Ein anderer Eigentümer hätte damals Rotterdam oder Antwerpen, wo er eigene Terminalinteressen hat, als Hafen für den Umschlag präferiert.
Welt am Sonntag: Verbrennt der Senat bei Ihnen nicht unsere Steuergelder?
Behrendt: Ganz und gar nicht. Wenn Hapag-Lloyd übernommen worden wäre, dann hätten über 20.000 Arbeitsplätze im maritimen Hamburger Wirtschafts-Cluster auf dem Spiel gestanden – vor allem im Hafen.

Hapag-Lloyd macht ohne Frage 50% des Hamburger Containerumschlages aus.
Dieser wäre ohne Hamburgische Staatsbeteiligung entfallen und 20.000 Arbeitsplätze wären verloren gegangen?
Da ja von der Elbvertiefung insgesamt 133.000 Arbeitsplätze abhängen sollen und die Elbvertiefung nur für große Containerschiffe benötigt wird, fragen  wir uns, ob die anderen Reedereien, die ja die verbleibenden  50% des Containerumschlages ausmachen, für die Beschäftigung der verbleibenden 113.000 Mitarbeiter verantwortlich sind? Oder stimmt die Zahl der 133.000 Beschäftigten, die als Begründung für Elbvertiefung angeführt wird, etwa nicht?

Für die reinen Baukosten der Elbvertiefung müssen über 600 Mio. Euro investiert werde. Für die Hamburgische Staatsbeteiligung an Hapag-Lloyd wurden rund 1,2 Mrd. Euro investiert. Mit Zinsverlusten liegt das nicht absehbare Engagement bei rund 1,4 Mrd. Euro.

Wir Hamburger geben also 2 Mrd. Euro aus, um 20.000 Arbeitsplätze ohne irgendeine Garantie zu sichern? Puh, das sind 100.000 Euro staatliche Subvention pro Arbeitsplatz…

Wir bitten Sie, einen parallel im Abendblatt erschienenen Artikel zur Situation in Wilhelmshaven zu lesen, der im Zusammenhang mit dem Interview von Herrn Behrendt deutlich macht, wie wichtig eine nationale Hafenkooperation für Deutschland ist.

Mehr Demokratie in Hamburg

Im Abendblatt wiederfährt dem Leser eine “Geisterdiskussion” zwischen zwei Demokraten über die Stärkung der kommunalen Rechte der Hamburger Bezirke. Da wir in dieser Diskussion einen starken Bezug zum Hafen und zur Elbvertiefung erkennen, informieren wir Sie über diese Diskussion und sagen hamburgisch “Wahrschau”.

Hamburg ist durch das Groß-Hamburg-Gesetz aus dem Jahre 1937 zu seinen heutigen Stadt-Staatsgrenzen gelangt. Mit diesem politischen Akt  wurden die ehemaligen kommunalen Rechte der damals zu Hamburg gehörenden kommunalen Gliederungen und der Neuerwerbungen demontiert. Die vor 1937 bestehenden kommunalen Rechte wurden über den Begriff der “Einheitsgemeinde” in eine Zentralverwaltung im Hamburger Rathaus überführt: die Kommunen verlieren ihre Selbstverwaltungsrechte.  Die Hamburgische Definition der “Einheitsgemeinde” aus 1937 wurde dann in die Nachkriegsverfassung aus 1952 übernommen und wird bis heute in das Jahr 2014 nahezu unverändert fortgeführt.

Was bedeutet das?
In jedem Bundesland gibt es Kommunalparlamente, die über eigene Haushalte und Rechtssetzungsmöglichkeiten verfügen. So gibt es beispielsweise in Schleswig-Holstein kommunale Gliederungen, wie Kreise, Städte und Gemeinden, die verfassungsrechtlich eine Vielzahl von Rechten und Aufgaben vor Ort innehalten. Der Bau und die Finanzierung eines Kindergartens oder Altersheim oder die Höhe der Gewerbesteuer wird dort vor Ort entschieden und nicht in der Landeshauptstadt Kiel!

In Hamburg ist das anders: Hier wird alles im Hamburger Rathaus entschieden. Sollte ein kommunales Bezirksparlament oder die Mehrheit der Bürger über einen Bürgerentscheid ihren Willen einfordern, verfügt der Senat in Hamburg über die Möglichkeit, diesen demokratisch gebildeten Willen über die o.a. Verfassung mittels “Evokationsrecht” zu kassieren. Ein Beschluss der Bezirksversammlung wird durch einen einfachen Beschluss des Senats aufgehoben. Basta! Bitte nicht glauben, dass Berlin als Einheitsgemeinde z.B. mit Herrn Buschkowsky, dem Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, von den Rechten und Befugnissen her mit einem Bezirksamtsleiter gleichzusetzen ist.

Für den Bezug zum Hamburger Hafen müssen wir wieder die Geschichte aus dem Groß-Hamburg-Gesetz bemühen. Hamburg wollte DER deutsche Handels-Seehafen werden und rief Geister, an die sich heute keiner mehr erinnern will. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz vom 01.04.1937 wurde Wilhelmshaven mit Gebietsänderungen gleichzeitig der Weg zu DEM  deutschen Marine-Seehafen geebnet.

Für diese im Jahre 1937 verfolgten politisch-strategischen Ziele zur nationalen Hafenpolitik wurde Hamburg von den Braunen die o.a. “Einheitsgemeinde” verordnet. Es könnte noch verständlich sein, dass man in der Nachkriegszeit Hamburg mit der Nachkriegsverfassung dieses Relikt weiterhin für den Wiederaufbau nutzen wollte.

In der heutigen Zeit sind aber diese “Sonder-Rechte” des Senates, abgeleitet aus braunen Strategien oder Wiederaufbaunotwendigkeiten vollkommen unangebracht. Der aktuellen Initiative von “Mehr Demokratie” ist großer Respekt zu zollen. Wir bitten das Abendblatt, aber auch den Fraktionsvorsitzenden der SPD-Fraktion der Bürgerschaft, Herrn Dressel, in einer derartigen Diskussion auch die geschichtlichen Themen zu diskutieren.

P3-grünes EU-Licht

Am Mittwoch, 04.06.2014, teilte die Reederei CMA-CGM in einer Pressemitteilung mit, dass die EU-Kommissionder P3-Allianz für die beantragte Kooperation auf den Hauptstrecken Asien-Europa, Asien-Nordameria und Nordamerkika-Europa grünes Licht erteilt habe.

Gleichsam informiert der größte P3-Partner Maersk über die positive Entscheidung der EU-Kommission. Erwartungsgemäß ist auf den MSC-Seiten nichts zu finden.

Eine weitere Pressemeldungen finden Sie im Weserkurier.

Jetzt stehen noch die Entscheidungen einiger asiatischen Staaten, allen voran China, Süd-Korea und Vietnam aus. Das Wall-Street-Journal vermutet, dass in Kürze grünes Licht aus China gezeigt wird.

Wahr-Schau Lesung am 19. Juni 2014

Die Autoren des aktuellen Buches zur Elbvertiefung mit dem Titel “Wahr-Schau – zur geplanten Elbvertiefung” laden zu einer Autorenlesung ein.

Die Lesung findet am
Donnerstag, den 19.06.2014, um 19.00 Uhr, im
Hofcafé Ottilie,
Ort 19,
21720 Mittelnkirchen statt.

Der Eintritt ist frei. Wir würden uns freuen, Sie in gemütlicher Athmosphäre zu unserem gemeinsamen ernsten Thema begrüßen zu dürfen!

Nachfragen zur Fusion

Mit einer Senatsmitteilung hatte sich der Senat Ende April 2014 zur Fusion zwischen Hapag-Lloyd und CSAV erklärt. Kostenbelastungen für den Steuerzahler wurden von der Opposition errechnet.

Aber auch weitere Fragen werden zum Sinn der Fusion gestellt. Der Branchendienst Alphaliner hat 17 veröffentlichte Ergebnisse der großen Reedereien für das erste Quartal 2014 ausgewertet und weist im Unternehmensvergleich für Hapag-Lloyd und CSAV mit Abstand die schlechtesten Zahlen nach. Das Managermagazin schildert die Vergleichssituation noch drastischer und zeigt die Wirkung aus der geplanten Allianzenbildung durch P3 auf.

In der Hamburger Bürgerschaft hat man die o.a. Senatsmitteilung ausgewertet und versucht die gravierenden offenen Fragen mit einer schriftlichen kleinen Anfrage zu klären: die Absprachen mit Herrn Kühne werden hinterfragt und, ob das absehbar langfristig angelegte Engagement des Senates überhaupt dazu geeignet ist, die Konzernzentrale in Hamburg zu halten.

Es ist beachtlich, wie schnell in Hamburg dreistellige Millionenbeträge für derartige Geschäfte in die Hand genommen werden und wie mühselig es beispielsweise ist, einen Kindergarten, ein Altersheim oder ein Krankenhaus vernünftig finanziell auszustatten.

Schiffsmüll

Sie kennen es vom Strandspaziergang – egal ob an Elbe, Nord- oder Ostsee: Plastikkisten und -flaschen, Eimer, Folien, Leinen, Tüten mit Beschriftungen aus aller Herren Länder sind das Strandgut der heutigen Tage. Durch Kurtaxe finanzierte Strandreinigungen oder von der HPA als sogenannte hafenfremde Dienstleistungen bezahlte Strandreinigungen erlösen uns Spaziergänger vom Unrat.

Als Hauptverursacher dieses Mülls gilt die Schifffahrt, deren schwarze Schafe ihren Müll, Bilgenwasser und Öl “einfach” über Bord werfen. Einfach bedeutet , dass es keiner sieht und Müllgebühren in den Häfen gespart werden können. International hat die Politik versucht, mit dem in 1973 geschlossenen MARPOL-Abkommen das Müllproblem auf hoher See in den Griff zu bekommen. Das dieses nicht reicht, können wir bei unseren Strandspaziergängen leicht beobachten.

Wie verhält sich nun unser Hamburger Hafen? Geht Hamburg als ehemalige Umwelthauptstadt voran und nimmt den Schiffen den Müll entgeltfrei ab? Werden wir in Hamburg daher mit Schiffsmüll überschüttet? Oder belasten wir die Reeder zu stark mit Müllentgelten, so dass diese vermutlich rechtzeitig vor Elbe 1 den Müll über Bord schmeißen?

Eine schriftliche kleine Anfrage in der Bürgerschaft hat die Hamburgische Müllpraxis in Erfahrung gebracht. Erwarten Sie beim Lesen der kleinen Anfrage nicht zuviel: Hamburg hat den Müll seiner eigenen Bevölkerung schon nicht im Griff – was machen da noch rund 1% zusätzlicher Schiffsmüll aus?

Aber vergleichen Sie mal Ihre Hausmüllgebühren, die Sie zahlen müssen, mit den Gebühren, die ein Reeder in Hamburg nach der Schiffsabfallabgabenverordnung aufzuwenden hat… An diesen Gebühren kann es eigentlich nicht liegen, dass der Strandspaziergang regelmäßig von “Plastikstrandgut” gestört wird.